Die Geschichte des Dorfes

Wiek wird zum ersten Mal in der Knytlingssaga als „Vikr“ im Zusammenhang in der Eroberung Arkonas im Jahre 1168 durch die Dänen Erwähnung erwähnt. Erstmals wird der Ort 1165 als Handelsort mit Burgwall urkundlich erwähnt, im 14. Jhd. als „parochia Medowe sive Wyk“ bekannt, wobei ‚Medowe’als ‚Honigaue‘ übersetzt werden kann, was auf die damals hier intensiv betriebene Bienenzucht hinweist – noch heute ist dies im Ortswappen zu erkennen. 1819 war Wiek das größte Dorf auf Rügen, in dem „außer des Ackersleuten Schutenfahrer, Fischer und die gewöhnlichsten Handwerker“ wohnten. Seine äußerst bewegende und wechselvolle Geschichte ist in den Büchern des Kinderbuchautors und Chronisten Günter Käning („Wiek-Chronik eines Inseldorfes“ und „Wieker und Wittower Geschichten“) ausführlich beschrieben. Nach diesem Ehrenbürger des Ortes wurde die Kulturscheune benannt, in der sich auch ein kleines Museum des Wieker Heimatvereins mit Sachzeugen zur Wieker Geschichte von der Steinzeit bis in die Gegenwart befindet.Der heute staatlich anerkannte Erholungsort Wiek auf Wittow findet

Heute ist Wiek mit seinen kleinen Hotels, Gaststätten und Ferienhäusern und der direkten Lage am Bodden sowie unweit schönster Sandstrände der Ostsee, vor allem aber mit dem Blick auf Hiddensee ein beliebtes Urlaubsziel, zumal seine besondere Lage an mehreren Wetterscheiden ungewöhnlich häufige Sonnenstunden garantiert.

Der Ort erschließt sich vor allem von seinem Hafen mit der markanten Kreidebrücke aus, die als technisches Denkmal zu ihrem 100-jährigen Bestehen, obwohl sie niemals in Betrieb genommen wurde, 2014 umfangreich saniert und als „schwebende Promenade“ immer wieder Gäste anlockt und zum Fotografieren einlädt. In ihrem Bildband „Sanierung Kreidebrücke“ haben Annett Geldschläger und Jens Frank eine herausragende Dokumentation vorgelegt. Vom Hafen sind in der Saison Schiffstouren nach Hiddensee möglich und auch für Angler bieten sich vielfältige Möglichkeiten.

Ein weiteres sehenswertes Baudenkmal ist die im 15. Jahrhundert von Hiddenseer Zisterziensern erbaute gotische Hallenkirche mit reichem Inventar aus der Barockzeit sowie dem mittelalterlichen Reiterstandbild St. Georg. Neben der Kirche hat die Schriftstellerin, Malerin und Bildhauerin Dany Rohlfs ihr Atelier „Kunst im Küsterhaus“ in der ehemaligen Dorfschule. Zwischen Kirche und Küsterhaus stehen als botanische Seltenheit zwei Götterbäume, deren eigentliche Heimat Asien bzw. Australien ist.

Für den ganzjährigen Besucherbetrieb sorgt auch die Kurklinik der AOK Sachsen, die ab 1920 im sogenannten Floridastil der Bauhauskunst errichtet worden war und lange Jahre Deutschlands größtes Kinderkurheim beherbergt hatte.